What to learn from the French: #1 Geduld

Kennt ihr die Szene aus "Asterix erobert Rom", in dem Asterix & Obelix versuchen, den Passierschein A38 zu bekommen und dabei eine Odysse sondergleichen erleben? (HIER der Link zur Erinnerungsauffrischung) Tja, es hat wohl seine Gründe, warum die Comic-Gallier eine Erfindung der Franzosen sind. Ihr wollt in Frankreich etwas schnell, unkompliziert und möglichst am selben Tag erledigen? Das könnt ihr euch abschminken.

Bürokratie wird in Frankreich groß geschrieben, Dokumente und Papiere als heilig betrachtet. Möchte man einen Handyvertrag oder gar ein Bankkonto eröffnen, benötigt man unendlich viel Zeit und Papierkram: Justificatif de domicile, Identification de personne, justificatif d'université, acte de naissance... Und natürlich wird einem nur häppchenweise verraten, welche Dokumente man eigentlich vorlegen muss. Also kann so ein Bankkonto zu eröffnen schon mal 3-4 Tage dauern (siehe moi), Wartezeit auf diverse andere Dokumente und carte bleue nicht mitgerechnet.

"Why do something easy when you can make it complicated?" scheint ein Lebensmotto der Franzosen zu sein.

Und ja, auch die Franzosen regen sich oft über ihre eigenen fonctionnaires (= Beamte) und die bureaucratie auf. Wenigstens haben sie dadurch einen Grund, gemeinsam zu meckern. Dennoch sind viele Franzosen sehr hilfsbereit (im Gegensatz zu den vielen Klischees) und erklären alles so oft, bis man auch als Nichtmuttersprachler den Pudels Kern verstanden hat.

Was ich aus alledem gelernt habe: Atme tief durch, relax, und reg dich nicht über jede Kleinigkeit auf. Ob man nun einen Tag länger warten muss oder nicht, ist kein Weltuntergang. Man lernt das Leben ohne Handy und ständige Erreichbarkeit sogar ein wenig zu schätzen!
Joie de vivre - genießt lieber die schönen und angenehmen Dinge, als sich über die schlechten/komplizierten zu ärgern. Und wenn, dann ärgert euch wenigstens gemeinsam!

xx Anna.

ps.: und NEIN, ich habe noch immer keinen Handyvertrag *grrr*